Der Anstieg der Immobilienpreise, wesentlich begünstigt durch die lang anhaltende Niedrigzins-Phase, hat deutlich an Fahrt verloren.
Wer geglaubt hat, aufgrund der mehr als dreimal so hohen Durchschnittszinsen im Baufinanzierungssektor, eine direkte Auswirkung auf die Immobilienpreise zu erleben, sieht sich nur zum Teil bestätigt. Die stetige Teuerung hat sich zwar verlangsamt, im Durchschnitt wurden Immobilien laut Statistischem Bundesamt in Wiesbaden wurden im dritten Quartal 2022 dennoch 4,9 Prozent teurer im Vergleich zum dritten Quartal 2021. Im direkten Vergleich mit dem zweiten Quartal 2022 fielen die Preise allerdings im Schnitt sogar um 0,4 Prozent.
Bei einem Durchschnittswert ist wie immer zu beachten, dass es in bestimmten Bereichen Preise stärker steigen, während sie in anderen sogar leicht zurückgehen. So wurden beispielsweise in ländlichen Gegenden Preissteigerungen zwischen 7,4 und 7,8 Prozent im Schnitt beobachtet, in den sieben großen Städten des Landes, Berlin, München, Stuttgart, Frankfurt, Köln, Düsseldorf und Hamburg zwischen 5,0 und 6,2 Prozent.
Experten den Deutschen Wirtschaftsinstitutes (DIW) vermuten für 2023 trotzdem, dass die Preise im Schnitt nicht weiter steigen, in einzelnen Regionen sogar leicht nachgeben werden. Am Zinsmarkt lässt sich aufgrund der angespannten Weltlage keine seriöse Prognose treffen. Die Faktoren Krieg und Inflation lassen eher leichte Zinserhöhungen vermuten, eine dramatische Erhöhung wie 2022 scheint allerdings nach derzeitigen Kenntnissen unwahrscheinlich.